Aufbauend auf der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie arbeite ich mit einem integrativen Psychotherapiekonzept und beziehe bei entsprechender Indikation auch Methoden aus der Gestalttherapie mit ein.
„Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte, wo kämen wir hin und keiner ginge, um zu sehen, wohin wir kämen, wenn wir gingen...“
Kurt Marti
Dieser Spruch
in dem Institut meiner Gestalttherapieausbildung und steht für mich seither für Gestalttherapie, Lebensfreude und persönliches Wachstum.In der Gestalttherapie spielt die Bewusstheit und das Erleben im „Hier und Jetzt“ eine zentrale Rolle für Veränderungen im Erleben und Verhalten. Ziel ist es, die Wahrnehmung nach innen und außen zu intensivieren und die Bewusstwerdung von Körperempfindungen, Gefühlen und Bedürfnissen zu erleichtern. Es wird mit kleinen Experimenten gearbeitet, in denen neue und heilsame Erfahrungen gemacht werden können, die es auch erleichtern, neue Reaktionsmuster zu entwickeln. Dabei wird mit Rollenspielen, Wahrnehmungs- und Imaginationsübungen, Träumen und kreativen Medien gearbeitet. Alle Bereiche der menschlichen Erfahrung werden einbezogen: Gefühle, Gedanken, Verhalten und Körper. So kann man z.B. durch eigenes Erleben entdecken, wie man sich in einer bestimmten Situation blockiert und wie man dies verändern kann, um eher den eigenen Bedürfnissen entsprechend handeln zu können.
In der Gestalttherapie geht es um das aktuelle Empfinden und Verhalten sowie um Verhaltensmuster die in der Vergangenheit entstanden sind. Ziel ist es, Belastendes über das Erleben im „Hier und Jetzt“ zugänglich und beeinflussbar zu machen, wodurch Wachstumsprozesse möglich werden. Dabei geht es nicht nur um die Veränderung bestimmter problematischer Verhaltensweisen sondern auch um die Weiterentwicklung der Persönlichkeit und dem Bewusstwerden von Gefühlen, Bedürfnissen und Wünschen. Der Mensch soll befähigt werden die eigenen Bedürfnisse besser wahrzunehmen und entsprechend zu handeln. Gerade die Bewusstheit wird dabei als besonderer therapeutischer Wirkfaktor gesehen.
Der Mensch wird als Einheit von Körper, Seele und Geist betrachtet, der sich im Austausch mit seinem Umfeld befindet und das Potential zu geistig-seelischer Gesundheit, lebenslangem Wachstum und kreativen Lösungen hat. Die Entfaltung der eigenen Potentiale kann jedoch durch unerledigte Situationen aus der Vergangenheit, so genannte “offene Gestalten” und Konflikte behindert werden. Diese unerledigten Themen aus der Vergangenheit, will die Gestalttherapie erlebbar machen und dadurch helfen sie abzuschließen.
Als ressourcenorientierter Ansatz hat die Gestalttherapie zur Verbesserung der Lebensqualität, Persönlichkeitsentfaltung und Weiterentwicklung eigenen Potentials, weit über den psychotherapeutischen Bereich hinaus, Eingang in Supervision, Coaching, Selbsterfahrung, Training und Organisationsberatung gefunden.
Die Gestalttherapie zählt zu den humanistischen Therapieverfahren und wurde um 1940 von Fritz und Lore Perls, die beide damals als Psychoanalytiker tätig waren, und dem Soziologen Paul Goodman entwickelt. Zu dritt suchten sie nach einer ressourcen- und lösungsorientierten Therapieform, die Bewusstheit im Hier und Jetzt, Lebensfreude und kreative Kompetenz fördert. Die Konzepte der Gestalttherapie stammen aus verschiedenen Quellen, u. a. aus der Psychoanalyse, der Phänomenologie und der Gestaltpsychologie.
Wenn Sie mehr über Gestalttherapie wissen möchten, könnte z. B. folgendes Buch interessant sein: Bruno-Paul de Roeck, Gras unter meinen Füssen, Rowohlt Taschenbuch Verlag.